Tarifpolitik


Die Tarifpolitik ist für den Verband DIE PAPIERINDUSTRIE (DPI) als sozialpolitische Spitzenorganisation der Papier- und Zellstoffindustrie ein Herzstück seiner Arbeit. Der Bereich Tarif- und Sozialpolitik des Geschäftsbereichs Tarifpolitik und Bildung des DPI ist mit seinen sieben regionalen Landesarbeitgeberverbänden dabei Ansprechpartner und Dienstleister zu allen tarifpolitischen Fragen. Der DPI arbeitet hierzu eng in einem Netzwerk mit der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), ihrem BDA-TarifArchiv, der Schutzgemeinschaft und dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW)  sowie auf europäischer Ebene mit der Confederation of European Paper Industries (Cepi) zusammen.

Die Aufgabe des DPI ist die Wahrung und Förderung der Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen im Sinne des Artikel 9 Absatz 3 Grundgesetz. Der unmittelbare Auftrag aus dem Grundgesetz an den DPI und seine Landesarbeitgeberverbände ist hierbei die Vertretung der Interessen der Papier-Arbeitgeber gegenüber dem Sozialpartner IGBCE, der Politik und der Öffentlichkeit.

Die Unternehmen der Papier- und Zellstoffindustrie bieten den rund 46.000 Beschäftigten der Branche attraktive und moderne Arbeitsbedingungen. Die Arbeitsbedingungen werden in Deutschland von Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden durch tarifvertragliche Vereinbarungen geregelt. Die flächendeckend sehr hohe Tarifbindung der Unternehmen der Papier- und Zellstoffindustrie ist dabei Ausdruck der erfolgreichen Tarifpolitik mit der IGBCE.

Der DPI ist als sozialpolitische Spitzenorganisation ein „Verbände-Verband“ und koordiniert über den Ausschuss Tarifpolitik und Bildung auf Bundesebene die Tarifpolitik. Tarifpartner der Flächentarifverträge der Papier- und Zellstoffindustrie sind auf Seiten der Papier-Arbeitgeber die sieben Landesarbeitgeberverbände der Branche, die jeweils Mitglied im DPI sind. Die Tarifverträge regeln dabei Kerninhalte der Arbeitsverhältnisse wie Arbeitszeit und Tarifentgelt. Darüber hinaus bieten die Tarifverträge attraktive Leistungen für die Beschäftigten in der Papier- und Zellstoffindustrie – so sehen die Tarifverträge ein 13. Tarifliches Monatseinkommen oder eine Jahresabschlussleistung vor sowie eine attraktive arbeitgebergeförderte Altersvorsorge. Flexible Regelungen wie Lebensarbeitszeitkonten sind ebenso selbstverständlich in der Papier- und Zellstoffindustrie wie Arbeitszeitkonten mit flexiblen Arbeitszeiten. Darüber hinaus bieten die Tarifverträge umfangreiche Flexibilisierungselemente und Öffnungsklauseln, um gemeinsam mit der IGBCE Mitgliedsunternehmen im Einzelfall in wirtschaftlichen Schwierigkeiten unterstützen zu können.
 

Auf europäischer Ebene koordiniert Cepi auf Seiten der Papier-Arbeitgeber den von der Europäischen Kommission (EU-KOM) organisierten sektoralen sozialen Dialog für die Papier- und Zellstoffindustrie. Der soziale Dialog ist ein Grundbestandteil des europäischen Sozialmodells. In seinem Rahmen wirken die Sozialpartner unter anderem durch Vereinbarungen aktiv an der Gestaltung der europäischen Sozial- und Beschäftigungspolitik mit.