Beihilfen gehen völlig an der Wertschöpfungskette Papier vorbei

Aus Sicht des Verbandes DIE PAPIERINDUSTRIE wird die Preisbremse bei Strom und Gas nicht bei den Unternehmen ankommen. Die Eintrittshürden für Beihilfen seien viel zu hoch angesetzt.

Aus Sicht des Verbandes DIE PAPIERINDUSTRIE wird die Preisbremse bei Strom und Gas nicht bei den Unternehmen ankommen. Die Eintrittshürden für Beihilfen seien viel zu hoch angesetzt. „Was die energieintensive Papierproduktion nicht entlastet, kommt nicht bei den Kunden und Verbrauchern an, also nicht bei Druckern und Verlegern, nicht in der Lebensmittel- und Pharmaindustrie und auch nicht beim Verkauf von Hygienepapier im Einzelhandel“, erklärte der Präsident des Verbandes, Winfried Schaur. Die Hoffnung der verschiedenen Wertschöpfungsketten, wieder Liefer- und Preissicherheit beim Papier zu erhalten, werde sich unter diesen Umständen nicht erfüllen.

Laut Schaur steht die Papierindustrie angesichts der exorbitanten Energiepreise vor der enormen Herausforderung, gleichzeitig die Produktion aufrecht zu erhalten, die langfristige Existenz der Unternehmen zu sichern und darüber hinaus die mit Blick auf Nachhaltigkeit notwendige Transformation zu finanzieren. Die in Aussicht gestellten Zuschüsse von einmalig 4 Mio. € seien angesichts der Größe des Problems zudem nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Die Energiekostensteigerungen von Papierfabriken beliefen sich im zwei- und dreistelligen Millionenbereich und würden durch die derzeitigen Preisbremsengesetze nicht abgefedert.

Schaur forderte die Bundesregierung deshalb auf, erneut mit der EU-Kommission über den Abbau der regulatorischen Hürden der Energiepreisbremse zu verhandeln. Insbesondere der Referenzzeitraum des umstrittenen EBITDA Kriteriums müsse mit Brüssel nachverhandelt werden, damit die nationalen Beihilfen wirken können.

Weitere Informationen zum Thema Preisbremse und Papierindustrie hier.

 

Leistungsbericht „Papier 2023“ – Die Papierindustrie in Zahlen

24.05.2023

Die deutsche Papierindustrie hat sich 2022 auch in einem äußerst schwierigen Umfeld gut behauptet. Zahlen und Fakten zur Entwicklung der Branche im vergangenen Jahr präsentiert der diesjährige Leistungsbericht der Branche „Papier 2023“, den der Verband DIE PAPIERINDUSTRIE herausgibt. „Wir sichern mit unseren Produkten den Alltag der Menschen und arbeiten weiter an der Transformation zur klimaneutralen Produktion. Mit unserem Bericht schaffen wir eine hohe Transparenz“, sagte Verbandspräsident Winfried Schaur zur Vorstellung des Berichts. Im Leistungsbericht geben fünf prominente Stimmen aus Politik und Wirtschaft – darunter Bundesfinanzminister Christian Lindner und die nordrhein-westfälische Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie, Mona Neubaur – ihre Einschätzung zum Umfeld der Branche ab.

Die gedruckte Version des Leistungsbericht können Interessentinnen und Interessenten in der Abteilung Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit des Verbandes per Email an Andreas Geiger (ga.geiger@papierindustrie.de) zum Preis von 25 Euro (inkl. MwSt. und Versand) bestellen. In hochwertiger Optik, Haptik und Verarbeitung zeigen dort sechs verschiedene Papiere und Pappen die Vielfalt der Produkte der deutschen Papierindustrie.

Unter https://www.papierindustrie.de/papier-2023 finden sich ab sofort zusätzliche, umfangreiche Statistiken über Produktion, Rohstoffe, Energie und Handel, ergänzt um internationale Zahlen der Papierwirtschaft.